Unglückliche Niederlage für Memminger Handballer im Allgäuer Derby

Mit 27:26 gewinnen die Gastgeber vom TV Immenstadt am Ende doch sehr glücklich das bis zum Schluss spannungsgeladene Allgäuer Derby gegen die Außenseiter vom TV Memmingen.

Von Beginn an sehr diszipliniert und gut auf den Gegner aus Immenstadt eingestellt agierten die Greiter/Kinkel Schützlinge und dominierten 40 Minuten lang das von Spannung geprägte Allgäuer Derby und gaben wieder mal eine gute Visitenkarte ab, ohne zählbares dabei mitzunehmen. So könnte das Fazit zum Ende der Partie nicht besser lauten.

Die Maustädter gingen, gestützt auf eine sehr kompakte und aggressive Deckung und einen überragend haltenden Thoran Mayer, über die Zwischenstände 2:4, 5:8 und 7:10 in Führung. Dieser drei Tore Vorsprung konnte mit weiterhin konzentriert vorgetragenen Angriffen konstant bis zum Halbzeitpfiff gehalten werden und so ging man beim Spielstand von 10:13 für den TV Memmingen in die Pause.

Anders als in den Spielen zuvor, als man mit ähnlichem Vorsprung in die zweit Hälfte ging, wollten die Mannen um Spielmacher Aleksandar Radukic, der einen Sahnetag erwischte, in den zweiten 30 Minuten nicht nachlassen, sich von keinen Nebenschauplätzen ablenken lassen und die disziplinierte Marschrute fortsetzen. So kam es dann zuerst auch einmal. Die Memminger Vorzeigehandballer blieben dran und konnten ihrerseits mit schön heraus gespielten einfachen Toren den Vorsprung nach 40 Minuten sogar auf 4 Tore über die die Spielstände 13:17 und 16:19 ausbauen.

Doch dann kam wieder einmal der obligatorische „kleine Bruch“ ins Memminger Spiel, auch den wenigen Wechselmöglichkeiten verschuldet, da Jojo Gersberg und Kapitän Maximilian Schmidt weiterhin nicht eingesetzt werden konnten. Dieser Bruch war doppelte ärgerlich, da der TVM zu dieser Zeit in doppelter Überzahl war und die Chance hatte das Spiel vorzeitig für sich zu entscheiden. Dazu musste dann genau in dieser Phase auch noch Spielmacher Aleksandar Radukic nach einem Schlag ins Gesicht kurzzeitig angeschlagen ausgewechselt werden. Die restlichen wilden, nur noch jungen Maustädter agierten in dieser hoch emotionalen entscheidenden Phase logischer Weise zu unkonzentriert und nicht entschlossen genug in ihren Aktionen. Hinzu kam die, sich über das ganze Spiel hinweg ziehende, mangelnde Chancenauswertung. So kam es wie es kommen musste. Man machte die Gastgeber um den Ex- Memminger Elmar Romanesen wieder unnötig stark und lies diese zurück ins Spiel kommen. Die Mannen von Gastgebertrainer Christian Becker nahmen diese Einladung dankend an und holten in dieser Phase clever agierend über die Zwischenstände von 18:20 und 20:22 auf 23:24 auf und die auf Immenstädter Seite erfahrenen Akteure Tillig, Romanesen und Muhl drehten letztendlich die Partie zur ersten Führung in der 54. Minute zum 25:24 zu ihren Gunsten.

Dann kam die spannende Schlussphase in denen Elmar Romanesen auf Seiten von Immenstadt und Miklos Szücs auf Seiten von Memmingen mit der dritten Zweiminutenstrafe auf die Bank mussten. Die Nebenleute von Flügelflitzer Felix Müller steckten aber in keiner Sekunde der Partie auf und deckten beim Stand von 26:24 nun offensiver gegen Tillig und Virag, um sich die nötigen Ballgewinne zu erarbeiten, damit man vielleicht doch noch wenigstens mit einem Punkt aus Immenstadt in die Maustadt zurückzufahren. Diese wichtigen Ballgewinne erkämpften sich die Mannen um Abwehrchef Tadek Polyfka tatsächlich, auch da die Gastgeber keine Lösung mehr gegen die Memminger Abwehr hatten und so kam man noch einmal auf 27:26 heran. In der letzten Spielminute dann vergaben die Städtler ihrerseits das mögliche 28:26 und so nahm Trainer Sylvester Greiter 5 Sekunden vor Spielende seine letzte Auszeit. Der besprochene Spielzug wurde auf dem Parkett in die Tat umgesetzt, nur leider konnte auch diesmal der wieder 100% freie Torabschluss in letzter Sekunde, bezeichnend für die ganze Partie, nicht genutzt werden.

„Wir haben uns heute selber um den Lohn für 60 Minuten harte, sehr disziplinierte Arbeit gebracht. Die Einstellung und die Moral der Mannschaft haben im Vergleich zur Vorwoche in Kirchheim/Anzing wieder 100%-ig gepasst, nur können wir uns für eine wiederholte gute Visitenkarte, die wir abgegeben haben, im Endeffekt nix kaufen. Trotzdem möchten wir unser Team für die gezeigte tolle Leistung loben, denn mit diesen Vorstellungen bei den vermeintlichen Spitzenteams der Liga brauchen wir uns nicht zu verstecken. Nur sollten wir endlich anfangen zu Punkten. Besonders hervorheben möchten wir neben unserem überragenden Spielmacher Aleksandar Radukic unsere Defensivleistung, insbesondere die unseres Schlussmanns Thoran Mayer und die von Johannes Binder, der mit 60 Minuten Kampf und Leidenschaft heute ein Vorbild für die Mannschaft war“, so Assistenztrainer Thomas Kinkel kurz nach Spielende.

Ein großes Lob auch an beider Trainer, die sich in der anschließenden Pressekonferenz beide fair zum Spiel geäußert haben und sich einig waren, das für den TV Memmingen heute mindestens ein Punkt verdient gewesen wäre….

Jetzt gilt es sich wieder einmal von so einer knappen Niederlage zu erholen und die Kräfte zu sammeln, denn nächste Woche steht endlich wieder ein HEIMSPIEL an und dabei geht es am Sonntag den 28.10.12 um 16:30 Uhr gegen den ewigen Rivalen vom Eichenauer SV.

Für den TV Memmingen spielten:
Thoran Mayer, Dominik Peller (beide Tor), Timo Walter, Johannes Binder (1), Max Wiblishauser, Tadek Polyfka (7), Felix Müller (2), Fabian Kirchner, Aleksandar Radukic (12/davon 5 Siebenmeter), David Szücs (2), Miklos Szücs (2), Philipp Burtscher