Herren I: Dramatisch gescheitert
Abstiegsrelegation: In Erding schnuppern die TVM-Handballer lange Zeit am Klassenerhalt, müssen letztlich aber nach Schwächen im Endspurt doch absteigen.
Eine Viertelstunde vorSchluss knisterte es in der Altenerdinger Sempt-Sporthalle vor Spannung. Im entscheidenden Rückspiel der Landesliga-Abstiegsrelegation führten die Gäste des TV Memmingen (TVM) jetzt mit 22:19 bei der gastgebenden SpVgg Altenerding. Mit diesem Zwischenstand waren die Allgäuer Handballer nach der 23:27-Hinspiel-Pleite auf einmal doch wieder ganz dick im Geschäft. „Das war eine perfekte Situation, bis zu diesem Zeitpunkt ging unser Plan voll auf“, sagte TVM-Trainer Thomas Kinkel nach der Partie.
Doch wie schon häufig in dieser schwierigen Saison vermochte der Vorsprung die Mannschaft nicht zu beflügeln: Aus vier Ballgewinnen konnten die Rot-Weißen kein Kapital schlagen. Darunter waren sogar zwei freie (!) Gegenstöße. Das sind kapitale Aussetzer, die in einer solchen Zwangslage logischerweise einen demoralisierenden Effekt haben: Eine „schwarze Serie“ von 1:6-Toren aus TVM-Sicht folgte, so dass die Oberbayern nun mit 25:23 im Rückspiel – und in der Gesamtwertung mit plus sechs Treffern – führten.
„Wir haben den Sack wieder nicht zu gemacht“, ärgerte sich Kinkel nach seinem persönlichen Finale als verantwortlicher Coach. Zwar erholten sich die Memminger von diesem Tief wieder. Doch bei ihren prägenden Akteuren an diesem Abend, Fabian Wiblishauser und Sebastian Wilken, die über die Hälfte der TVM-Tore erzielten, ließen die Kräfte mehr und mehr nach. Weil die ohne Timo Walter und Sebastian Lasitza, dafür aber mit Aleksandar Radukic und Thomas Kohler angetretenen Allgäuer das „Retour-Match“ letztlich mit 29:30 (15:14) verloren, fehlten ihnen in der Endabrechnung (52:57) mindestens fünf Treffer für den herbeigesehnten Klassenerhalt. Damit ist klar: Nach sechs Landesliga-Jahren steigen die Memminger Handballer in die Bezirksoberliga ab.
Für Trainer Kinkel ist es ein Abstieg zum Abschied. Kinkel, der künftig hinter dem neuverpflichten Coach Reinhold Weiher ins zweite Glied rücken wird, sagte zum Abschied: „Der letzte Schritt zum Erfolg fehlt uns immer noch. Ich habe es leider nicht geschafft, diesen aus der Mannschaft rauszuholen. Dafür trage ich die volle Verantwortung.“ Die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft lobte er dagegen ausdrücklich. Die Chancen der Memminger, am „Grünen Tisch“ doch noch in der Liga bleiben zu dürfen, sind dem Vernehmen nach sehr gering. Abschließend noch eine Personalie: Torhüter Dominik Peller ist aus Ottobeuren zum TVM zurückgekehrt. In der Relegation kam Peller aber nicht zum Einsatz. (dp) (Quelle: Memminger Zeitung)
Es spielten für den TVM:
Max Lehmann (Torhüter); Sebastian Wilken (7 Tore/davon 2 Siebenmeter), Felix Müller (3), Fabian Kirchner, Johannes Gersberg, Maximilian Zierke (1), Fabian Wiblishauser (10), Aleksandar Radukic, Florian Kohler, Zsolt Novak (3), Philipp Burtscher (4), Thomas Kohler (1)
