Herren I: Derby-Jubel am Abgrund
Handball-Landesliga: Designierter Absteiger TV Memmingen gewinnt das Allgäu-Derby gegen den TV Immenstadt mit 29:20.
Es ist schon ein erstaunliches Phänomen: Erst verlieren die Landesliga-Handballer des TV Memmingen monatelang ein Spiel nach dem anderen, und als sie dann dicht vor dem Abstiegs-Abgrund taumeln, da holen sie zwei Siege nacheinander. Ein Fall für die Sportpsychologie. Doch nach dem Erfolg gegen Altenerding wird auch der jüngste 29:20 (16:12)-Heimsieg gegen den Allgäuer Derby-Rivalen TV Immenstadt den Memminger Absturz in die Bezirksoberliga kaum mehr verhindern können. Sieben Spieltage vor dem Saisonende hat der Tabellen-Letzte TVM bei 8:30 Zählern nämlich acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Zum Derby gegen Immenstadt: Dem ausgeglichenen Start (2:2) ließen die Gäste aus dem Oberallgäu eine 6:3-Führung folgen (10. Minute). Die Hausherren konnten wenig später ausgleichen (6:6), ehe die vom Ex-Memminger „Gunny“ Kotschmar trainierten Immenstädter wieder den Ton angaben und mit 12:9 in Front lagen. Jetzt reagierte Gastgeber-Coach Reinhold Weiher mit einer Auszeit. Offenbar fand der Ex-Profi während der kurzen Pause die richtigen Worte, um sein Team wieder auf Trab zu bringen, denn fortan verwandelten die Maustädter den Drei-Tore-Rückstand in eine knappe 13:12-Führung (25.). Bis zur Halbzeit konnten sie sogar noch nachlegen (16:12). Bahnte sich da in der BBZ-Halle etwa eine große „Derby-Überraschung“ an?
Die Memminger jedenfalls taten alles dafür. Eine Viertelstunde vor dem Ende lagen sie mit 21:15 vorn, das Top-Team aus dem südlichen Allgäu schien dagegen ratlos und überfordert zu sein. Doch die Memminger machten sich das Leben selbst schwer, versemmelten – wie schon häufiger im Saisonverlauf – mehrere Siebenmeter-Würfe. Als die TVM` ler dann in eine gefährliche doppelte Unterzahl-Situation gerieten (49.), wehrten sie sich kampfstark mit „Mann und Maus“. Diese defensive Energieleistung sollte die Basis für die folgenden Minuten sein, in denen sie bis zur Schluss-Sirene den Vier-Tore-Abstand sogar noch vergrößern konnten. 29:20 hieß es zum Schluss. Die dicke Derby-Überraschung war perfekt. (dp) (Quelle: Memminger Zeitung)
So haben sie gespielt:
Thoran Mayer, Dominik Peller (Torhüter) – Sebastian Wilken (2 Tore), Timo Walter (7), Tadeusz Polyfka (3), Fabian Kirchner (1), Tobias Koch, Maximilian Zierke (2), Florian Kohler (4), Zsolt Novak (4), Johannes Gersberg, Johannes Binder (2/1), Yannik Haas (4/1)
