Herren I: Der Abstieg rückt näher

Handball-Landesliga: TVM verliert zu Hause gegen Spitzenreiter Niederraunau – Jetzt 10 Punkte Rückstand aufs „rettende Ufer“.

Rund eine halbe Stunde nach dem Spiel sprach der Frust aus den Worten von Torwart Thoran Mayer: „Wir haben heute schwach gespielt, aber gegen den Tabellenführer nur mit sechs Toren Unterschied verloren. Deswegen sollte davon auszugehen sein: Es wäre durchaus Potenzial vorhanden in unserer Mannschaft.“ Eine interessante Analyse, über die es sich sicher nachzudenken lohnt. Ergänzend sei aber angemerkt, dass bei der 25:31 (10:15)-Heimniederlage des Handball-Landesligisten TV Memmingen gegen den TSV Niederraunau auch die Gäste nicht gerade die hohe Kunst des Handball-Spiels zelebrierten. Und die Einheimischen selbst schienen nicht in letzter Konsequenz an ihre Chance zu glauben.

Jetzt aber der Reihe nach: Die Maustädter begannen recht gefällig und waren dem Spitzenreiter in der Anfangsviertelstunde nahezu ebenbürtig (5:7). Allerdings vergaben sie dabei auch eine Reihe bester Tormöglichkeiten: Ein Alleingang von Tobias Koch blieb ebenso unvollendet wie weitere Chancen, bei denen Pfosten oder Latte im Weg standen. Niederraunaus Trainer Markus Waldmann war in dieser Phase die Unzufriedenheit über die halbgare Einstellung seiner Spieler deutlich anzumerken. Bis zur Pause bauten die Raunauer ihren Vorsprung dann leicht aus (10:15). Zwar verkürzte TVM-Youngster Fabian Wiblishauser kurz nach dem Wechsel zwar auf 11:15, doch davon ließen sich die Gäste nicht großartig beeindrucken. Eine Viertelstunde vor Schluss führten sie mit 23:16. Als der Memminger Rückstand dann zwölf Minuten vor der Schluss-Sirene auf gar neun Treffer angewachsen war (17:26), wussten die etwa 200 Zuschauer – unter ihnen rund 30 lautstarke Anhänger des Tabellenführers – wohin die Reise gehen würde. Das anschließende Schaulaufen nutzten die rot-Weißen Gastgeber lediglich noch zur Ergebniskorrektur.

Zehn Spieltage vor Schluss haben die Memminger (4:28 Punkte/Rang 14) nun zehn – statt zuvor acht – Punkte Rückstand auf das „rettende Ufer“. Im Klartext bedeutet dies wohl: Nur wenn sie (mindestens) acht ihrer zehn Rest-Spiele gewännen, hätten sie überhaupt noch eine Chance auf den sportlichen Klassenerhalt. Im Klub scheint man sich bereits mit dem Abstieg abgefunden zu haben. Die prekäre Lage geht Schlussmann Thoran Mayer ziemlich nahe: „Wir haben hier zehn Jahre Aufbauarbeit geleistet und Tolles erreicht. Jetzt habe ich Angst, dass das Ganze im Sommer kaputt geht.“ Zunächst aber haben die Maustädter nun ein spielfreies Wochenende zur Regeneration, ehe sie am Samstag, 13. Februar zu Hause den VfL Günzburg empfangen. (dp) (Quelle: Memminger Zeitung)

So haben sie gespielt:
Torhüter: Thoran Mayer, Dominik Peller – Feldspieler: Sebastian Wilken (1), Timo Walter (2), Tadeusz Polyfka (4 Tore/davon 2 Siebenmeter), Fabian Kirchner (1), Yannik Haas (3/1), Maximilian Zierke (3), Tobias Koch (2), Florian Kohler (2), Fabian Wiblishauser (4), Zsolt Novak (3)